Mittwoch, 19. September 2012

Die zweite Woche

 

 
...Ich bin jetzt schon in meiner zweiten Woche in der Aldea Infantil und es hat sich eigentlich noch nicht so viel getan. Der noch sehr lückenhafte Arbeitsplan von letzter Woche wurde durch einen selbst angefertigten Plan von Sophie und mir ersetzt. Trotzdem sind unsere Aktivitäten immer noch nicht so gut mit den Müttern abgesprochen. Da das 25 jährige Jubiläum der Aldea nahe rückt, müssen die Mütter mit ihren Kindern sehr viel Basteln und Dekorieren. Dadurch sind die meisten Kinder nachmittags schon in sämtliche Aktivitäten eingebunden und können daher auch nicht an unseren Angeboten teilnehmen.
Am meisten Spaß macht mir der morgige Musikunterricht mit "profesor" Lucio. Dort werden traditionelle peruanische Lieder mit den dazugehörenden Instrumenten gespielt. Ich kann mit meiner Trompete ganz gut mitspielen und manchen Kindern versuche ich auch etwas beizubringen.

Ansonsten haben Sophie und ich in der freien Zeit ein bisschen die Stadt Tarapoto weiter erkundet und wir müssten mittlerweile echt viele Ecken kennen. Gestern haben wir uns dann noch ein Radio gekauft und ich hab mir die Haare für 5 Soles schneiden lassen(!), das entspricht ungefähr 1,50 € und dabei handelte es sich nicht um einen schlechten Friseur. Generell ist die Stadt bei Tag sehr schön anzusehen, an fast jeder Ecke befindet sich eine "Bodega" (eine Art Tante-Emmaladen), in dem man die grundlegenden Lebensmittel bekommen kann. Generell ist hier alles nicht so sehr von großen Ketten geprägt, wie in Deutschland. Lebensmittel bzw. Essen gibt es hier mehr in kleinen bodegas oder Restaurants, die von Familien betrieben werden und vergleichsweise weniger in diesen großen Essketten.
Dafür ist das Warenangebot in den Läden deutlich weniger ausgeglichen. Da einige Konzerne wie Coca Cola in Peru eine Monopolstellung haben, gibt es z.B. fast auschließlich Wasser von Coca Cola. Genauso ist es mit der Milch, die nur von einer einzigen Firma ("Gloria") stammt.

Gestern haben wir uns außerdem auf dem Universitätscampus herumgetrieben und das neue Kino von Tarapoto kennengelernt. Wir waren dann noch für 1 Sol essen und haben eine alternative Kirchengemeinde kennengelernt, die sich "ejército de salvación" nannte und stark an eine Sekte erinnerte. Zumindest waren die Leute dort sehr gesprächig und haben uns gleich zu ihren Gottesdiensten eingeladen. Bei der Gelegenheit lernten wir auch einen Touristenführer kennen, der sich dort aufhielt und, der sich auch sofort meine Nr. notieren wollte.

Auch wenn ich jetzt schon 2 Wochen in Peru bin und die Stadt mittlerweile bereits sehr gut kenne, so ist es doch sehr schwierig hier Leute kennen zu lernen, weil wir einfach bisher keine Verbindungen außerhalb des Kinderdorfes haben. Und im Kinderdorf selbst gibt es ja schließlich kaum Peruaner in unserem Alter. Für so etwas ist die Universität gestern schonmal eine gute Adresse gewesen. Die ist übrigens fußläufig gut zu erreichen und dort gibt es auch ein kleines Freibad und, man höre und staune, Toiletten mit Klobrillen!

Es grüßt euch euer Rubén      





2 Kommentare:

  1. "und, man höre und staune, Toiletten mit Klobrillen!"

    Goil :)

    Dann sind es ja nur noch 55 Wochen, bis wir wieder Party machen ;)

    Wir sprechen uns in Skype.

    Gruß
    Der Mann mit dem Hut

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  2. Joah so siehts aus ne! Party in Berlin 2013
    Bis dahin viel Spaß und Erfolg beim studium an der TU!^^

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